Mittwoch, 4. Oktober 2017

[Blogtourbeitrag 2] Crossroads von Jürgen Albers

Als zweiten Beitrag möchte ich mich mit der Besetzungszeit im 2. Weltkrieg beschäftigen
Die Besatzungszeit – deutsche Truppen auf den Inseln

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Kanalinseln am 30. Juni (Guernsey), 1. Juli (Jersey), 2. Juli (Alderney) und 3. Juli (Sark) 1940 von den deutschen Truppen praktisch kampflos erobert. Die Verteidigungspolitik der Kanalinseln obliegt und oblag zwar der britischen Regierung, nach der Kapitulation Frankreichs holte London jedoch die auf den Kanalinseln stationierten Einheiten zurück – ein Kampf um die Inseln schien aussichtslos und mit hohen Verlusten verbunden. 

Die Bekanntmachung der deutschen Besetzung

Freilich wurde Deutschland die Aufgabe der Inseln nicht kommuniziert, sodass man erst einmal „vorfühlte“: Am 28. Juni 1940 wurden die Häfen von Guernsey und Jersey bombardiert, etwas über 40 Insulaner starben bei den Angriffen. 
Ausgebrannte Lkw nach dem deutschen
Bombenangriff auf den Hafen von St. Peter Port

Dennoch: der Einmarsch der Nazis war somit vergleichsweise unspektakulär, die Truppen landeten schließlich, marschierten in die Hauptstädte ein und besetzten Regierungsgebäude und Postämter. 
Lloyds Bank in St. Peter Port 1940

Lloyds Bank in St. Peter Port heute

Der Alltag der Inselbewohner auf „Jakob“ (Jersey), „Gustav“ (Guernsey) und „Abel“ (Alderney), so die Decknamen der drei großen Inseln, änderte sich umgehend, öffentliche Ämter wurden durch deutsche Soldaten besetzt, Hakenkreuzfahnen gehisst, die Uhren auf mitteleuropäische Zeit umgestellt, es wurde auf Rechtsverkehr umgestellt, im Kino liefen von nun an deutsche Filme. Schilder wiesen „Zum Flugplatz“ und „Zum Hafen“, die Inselzeitung wurde zensiert, Rundfunkgeräte und Schusswaffen mussten abgegeben werden, Lebensmittel und Benzin wurden rationiert.

Ein deutscher Offizier vor der
Kommandantur in St. Peter Port

Die Besatzungsmacht zeigte sich jedoch zunächst harmloser als befürchtet, Widerstand war zögerlich, man versuchte zu dulden, sich gewissermaßen zu arrangieren, es hieß „Passive Kooperation“. 

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